Okasana Kvasntytsia

„Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin allen sehr dankbar, die mich nicht vergessen haben und die mir die Möglichkeit gegeben haben, auf dieser Bühne zu sprechen. Ich kann meine Gefühle, meinen Schmerz und mein Leid mit Ihnen teilen.

In dieser schwierigen Zeit ist es für uns, die wahren Ukrainer, so wichtig in der Welt gehört zu werden. Wir sind aus der Ukraine, wer sind wir? „Wir sind Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen, kürzlich geboren in Lviev. Unsere Mutter hatte keine Zeit mehr unserem Vater mitzuteilen, dass wir geboren sind, weil er gefallen ist.“ Das ist die erste Familiengeschichte, die ich nicht vergessen kann. Aber was viel schlimmer ist, es gibt sehr viele solche Familiengeschichten in der Ukraine. Manche haben ihre Väter verloren, mache ihre Brüder oder Söhne. Fast 738 Tage voller Tod und Verzweiflung, hunderttausende Familien wurden auseinandergerissen, Millionen Menschen mussten fliehen. Ihre Häuser wurden zerstört und der Luftalarm dauert stundenlang. Nur in meiner Gemeinde Schtschyrez gibt es 20 Kriegsgefallene. Das ist Krieg und keine friedenserhaltende Mission.

Russland, Putins Ziel ist es, dass ukrainische Volk auszulöschen. Und das im 21. Jahrhundert! So sollte es nicht sein !

Für was kämpfen wir ? Wir kämpfen für die Freiheit, für die Sprache und für unseren Glauben! Denn ohne Freiheit sind wir Sklaven, ohne Sprache sind wir stumm und ohne Glauben sind wir keine Menschen. Die Kinder dürfen sich von ihren Eltern nicht lossagen. Wir dürfen uns von unserem Heimatland nicht lossagen. Um zu verhindern, dass die russischen Verbrecher die Ukraine auslöschen, muss die Welt des Guten die Invasion des Bösen aufhalten.

Deutschland steht seit dem 1. Tag dieses brutalen Angriffskrieges solidarisch an der Seite der Ukraine und wird diese Unterstützung so lange wie nötig fortsetzen.

Ich bedanke mich dafür ganz herzlich ! Wir warten auf die Auferstehung  Christie. Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Glück, Frieden und Liebe in ihren Familien !“