Videokonferenz mit Schtschyrez (Ukraine)
Am Dienstag war es möglich, in einer Videokonferenz die Hilfslieferungen mit der Verwaltung in Schtschyrez abzusprechen. Irina Mykytka, die auch den Partnerschaftsverein Gudensberg – Jelcz-Laskowice – Schtschyrez in Schtschyrez leitet, war Gesprächspartnerin und Dolmetscherin zugleich.
Bild: Irina Mykytka mit Bürgermeister Oleg Vasylyshyn bei der Begrüßung der Gudensberger Delegation 2017 in Lemberg.
Bild: Irina Mykytka bei einem Besuch in Gudensberg mit Bürgermeister Frank Börner.
Große Sorgen bereitet der Einmarsch belarussischer Truppen in die Ukraine, denn sie werden auf Lwiw (Lemberg) marschieren und damit auch Richtung Schtschyrez. „Das hätten wir nie geglaubt, dass es so weit kommt. Es ist unfassbar, dass auch sie angreifen“, sagt Irina gegenüber den Leitern unserer Koordinierungsgruppe für die Hilfen für die Ukraine, Frank Börner und Verdy Ryffel.
Börner konnte vermelden, dass bereits am Donnerstag die nächste Hilfslieferung vor allem mit technischen und medizinischen Hilfsgütern startet. Irina Mykytka ist zuversichtlich: „Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit unseren Freunden in Gudensberg. Die riesige Unterstützung gibt uns Kraft“, so Irina weiter. Und: „Wir werden das mit Eurer Hilfe durchstehen!“
Allein über 300 Bürgerinnen und Bürger bildeten eine Bürgerwehr in Schtschyrez. Menschen aus der Bürgerschaft, die sich für den Schutz ihrer Stadt einsetzen. Hierfür und für die Versorgung der Flüchtlinge helfen die Hilfslieferungen aus Gudensberg besonders.
Flüchtlingsströme
Viele Flüchtlinge aus dem Osten der Ukraine nutzen Schtschyrez als Durchgangsstation auf dem Weg in die westlichen Nachbarländer. In Schtschyrez würde man alles unternehmen, die Flüchtlinge unterzubringen. So habe Oleg Vasylyshyn, Bürgermeister von Schtschyrez und selbst als Reservist im Krieg eingebunden, über 20 Flüchtlinge allein in seinem Heim untergebracht.
„Diese Krise, dieser Krieg schweißt uns Ukrainer noch mehr zusammen. In Schtschyrez bleiben alle in ihrer Heimat. Frauen und Kinder flüchten nicht. Alle bleiben und stehen zusammen“, sagt Irina zur Lage in Schtschyrez. „All das konnten wir uns vor drei Wochen überhaupt nicht vorstellen!“
Verdy Ryffel ist, wie wir alle, beeindruckt von der Sachlichkeit aber gerade der Zuversicht, die mit dem Austausch deutlich zum Ausdruck kommt. Für die Flüchtlinge, die den Weg nach Gudensberg und in den Schwalm-Eder-Kreis finden würden, würde man Wohnungen und Unterkünfte bereitstellen. Nun starten auch die Sachspenden für die Versorgung von ankommenden Flüchtlingen aber auch für weitere Hilfslieferungen nach Schtschyrez.
Irina bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihren Geld- und Sachspenden, die Hilfslieferungen erst möglich machen und speziell beim Partnerschaftsverein, dass dieser unter der Leitung von Frank Börner, so wahnsinnig schnell die Unterstützung gewähren könne. „Ihr gebt uns Kraft, möchte ich nochmals betonen. Nicht nur die Lieferungen helfen uns, sondern vor allem die Signale der Freundschaft!“