Tour 18 und Übergabe des Feuerwehrfahrzeugs

Am 26.4.2022 startete die 18. Tour in Richtung Ukraine. Neben dem Hilfstransport wurde auch das von der Freiwilligen Feuerwehr Nehren gespendete Feuerwehrfahrzeug überführt. Die Bedingungen des Transports waren sehr beschwerlich, da sich Ein- und Ausreise als schwierig darstellten – etliche weitere Komplikationen folgten. Umso größer war die Freude bei der Ankunft in Schtschyrez. Dem Team der 18. Tour gilt daher ein besonders großer Dank. Ohne ihr extremes Engagement, ihre Geduld, Ausdauer und Kreativität wäre dieser Transport sicherlich nicht gelungen.

Herzliche Grüße senden wir an dieser Stelle noch einmal nach Nehren: eurer Fahrzeug ist in der Ukraine gut angekommen!

 

Fahrer Georg Dieter hat über die Fahrt berichtet:

Wir starteten 26.04.2022 nachmittags in zwei Teams von der alten Feuerwehrwache in Gudensberg aus. Markus Schmidt fuhr mit Jörg Vogel in seinem privaten PKW. Die Kollegen zogen einen Hänger, der von der Obermühle Borken Kerstenhausen (mit einer Spende) bereitgestellt wurde.

Das gespendete Feuerwehrfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Nehren wurde durch Rolf Kraus und mich – ich bin Georg Dieter – gefahren.

Wir haben ausgemacht, dass die Sicherheit die höchste Priorität hat und jeder nicht nur für sich, sondern für den anderen Sorge und Verantwortung trägt. Dabei dachten wir an die regelmäßigen Ruhepausen und Fahrerwechsel.

Gegen 22:00 Uhr kamen wir in Polen an. Für die Nutzung der Autobahn ab Wrocław (Breslau) ist eine Mautgebühr fällig. Da leider an der „Orlen“ -Tankstelle ein Ticket für einen LKW nicht erhältlich war, musste eine Tankstelle der Kette „Moyà“ aufgesucht werden. Dort erfuhren wir, dass die Vignette nur nach Kontoerstellung zu bekommen ist. Schließlich, nach der Erledigung der Formalitäten, konnten wir die Fahrt auf sehr gut ausgebauter Autobahn fortsetzen.

Ab und zu wurde unsere kleine Kolonne von vorbeifahrenden Lieferwagen mit der Aufschrift „Hilfe für die Ukraine“ überholt. Es war schön zu sehen, dass es viele andere Menschen in Europa gibt, die ähnlich wie die Städtepartnerschaft auf die große Not in der Ukraine reagieren.

Bei der Ankunft am Grenzübergang Korczowa stellte sich heraus, dass ein Feuerwehrfahrzeug die Grenze auf der gleichen Fahrspur mit PKW und LKW nicht überqueren darf. Wir wurden zu einer Anmeldestelle für LKW (Zoll-Parkplatz) geschickt, um uns für die Zollabfertigung anzumelden. Die Vorgehensweise bei der Anmeldung war uns nicht bekannt, aber dort wartende ukrainische LKW-Fahrer halfen uns bei der Erledigung der Formalitäten.

Wir konnten als privilegiertes Fahrzeug an eine langer LKW-Schlange vorbeifahren, die auf ihre Abfertigung warteten, und standen vor einer letzten Ampelanlage.  Nach einiger Zeit hörten wir viele Martinshörner und sahen, dass eine Kolonne von 10 – 12 englischen Feuerwehrfahrzeugen mit ukrainischen Fahrern an uns vorbei vor die Ampelanlage geführt wurde.

Als die Ampelanlage auf Grün stand, hatte eins der englischen Fahrzeuge ein Bremsenproblem und konnte nicht losfahren. Die entstandene Lücke im englischen Konvoi haben wir -schnell entschlossen- mit unserem Löschfahrzeug gefüllt und fuhren durch die Abfertigung erst auf der polnischen und später auf der ukrainischen Seite einfach mit. Die Ukrainer haben die Abfertigung nicht zum 1. Mal gemacht und haben uns kräftig unterstützt. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Kameraden von der Wache in Lemberg bedanken!

Es dauerte weitere 2 Stunden, bis wir auch die Zollabfertigung hinter uns hatten und Fahrzeug und Fahrzeugschlüssel an unsere Partner aus Schtschyrez übergeben konnten.

Unsere Freunde haben sich für die großzügige Spende und für die Überführung des Fahrzeuges, ebenso für weitere Hilfsgüter, die mit dem Hänger transportiert wurden, bedankt und richteten herzliche Grüße an die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Nehren und an die Partnerstadt Gudensberg!

Sie begleiteten uns bis an die Grenze, um uns dort noch unterstützen zu können.

Zwei Tage nach unserem Start und nach einer Übernachtung in Polen endete unsere Fahrt am Donnerstagabend gegen 21:40 Uhr. Wir wurden herzlich begrüßt.