450 Menschen zeigen am Samstag bei einer Mahnwache vor dem Rathaus in Gudensberg ihre Anteilnahme mit den Menschen in der Ukraine, die seit Donnerstag unter russischem Beschuss stehen.
Vor dem Rathaus hängt die ukrainische Flagge. Gudensberg hat eine innige Städtepartnerschaft mit der Stadt Schtschyrez in der West-Ukraine nahe Lwiw (Lemberg), wo auch schon Raketen niedergegangen sind. Der Gudensberger Partnerschaftsverein hat ein Banner aufgestellt, auf dem es heißt: „Solidarität mit der Ukraine. Frieden für Freundschaften“. Vertreter aus Politik und Gesellschaft melden sich zu Wort und bringen ihre Bestürzung und Anteilnahme zum Ausdruck.
Die Veranstalter fordern die sofortige Beendigung des Krieges in Europa. Sichtbar betroffen, sagt Ingbert Radloff, Vorsitzender des Gudensberger Partnerschaftsvereins: „Den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilen wir auf das Schärfste. Wir schauen mit Furcht und Unverständnis auf das, was sich gerade abspielt und sind mit allen Gedanken bei unseren Freunden. Der Truppenaufmarsch ist eine Bedrohung des Friedens, in der Ukraine und in ganz Europa. Wir fürchten nicht nur um den Fortbestand der Ukraine, sondern um das Leben der Bürgerinnen und Bürger, die für uns Freunde sind.“ Und der Verein will unmittelbar helfen: „Wir bieten ab sofort ein Spendenkonto an und organisieren Hilfsgüter und deren Lieferung. Unterstützt unsere Bemühungen mit Spenden und unterstützt unsere Hilfslieferungen!“
Gudensbergs bisheriger Bürgermeister, Frank Börner, der die Städtepartnerschaft mit der Stadt Schtschyrez maßgeblich aufgebaut hat, berichtet von seinen Kontakten. „Ich telefoniere täglich mit unseren Freunden in der Ukraine. Sie brauchen nicht nur gute Worte sondern Taten. Die Menschen in der Ukraine erwarten, dass wir aufstehen, so wie heute zu dieser großartigen Kundgebung. Lieber Bürgermeister Oleg Vasylyshiyn, Gudensberg lässt euch nicht im Stich.“
Einige Teilnehmer halten Schilder hoch, auf denen unter anderem „Stoppt Putin“ und „Frieden für das ukrainische Volk“ steht.
Dann sprechen die Fraktionen, die im Gudensberger Stadtparlament vertreten sind. Kerstin Asmer von Bündnis 90/Grüne: „Nichts ist mehr so wie es war, seit Putin die Ukraine überfallen hat. Es macht noch betroffener, wenn man die Menschen kennt, und man mag sich nicht vorstellen, was ihnen gerade widerfährt.“
Abschließend bittet der Gudensberger Partnerschaftsverein um Spenden für die betroffenen Menschen in Schtschyrez und in der Ukraine. Die humanitäre Lage macht Nothilfelieferungen in der Ukraine nötig. Erst recht, wenn es zu Fluchtbewegungen zu uns kommt.
Spenden werden erbeten an den Gudensberger Partnerschaftsverein e. V., IBAN: DE04520521540139006225 bei der Kreissparkasse Schwalm-Eder, Verwendungszweck „Ukraine“.