Was wir wollen

Der Gudensberger Partnerschaftsverein sieht durch Partnerschaften und Freundschaften zwischen Kommunen verschiedener europäischer Nationen die Europäische Idee verwirklicht.

Wir initiieren mit der Stadt Gudensberg den Austausch. Das soll zum einen der Völkerverständigung,  der Erhaltung des Friedens und der Überwindung der Vergangenheit dienen; zum anderen wollen wir das Verständnis der Menschen in Gudensberg und in unseren europäischen Partnerstädten für einander vertiefen und dabei gleichzeitig den europäischen Gedanken lebendig werden lassen – in Musik, Kunst und Kultur, Freizeit und Sport, in der Jugendarbeit und in Schulen, in Wirtschaft und Politik und nicht zuletzt in der Begegnung zwischen den einzelnen Menschen.

Bild: Das Bild zeigt die gemeinsame Broschüre des Partnerschaftsvereins und der Stadt Gudensberg anlässlich des Jubiläums „10 Jahre Städtepartnerschaften“. Sie können Sie gern erhalten. Fordern Sie sie an unter
info[at]pv-gudensberg.de

Entwicklungs- und Friedensarbeit

Zu Jelcz-Laskowice gab es bereits seit 2009 Kontakte, angeregt von Stadtrat Horst Freudenstein in der Partnerschaftskommission der Stadt Gudensberg. Erste Kontakte zwischen Gudensberg und Schtschyrez in der Ukraine entstanden 2012 über die gemeinsame Partnerstadt Jelcz-Laskowice in Polen.

Die meisten Einwohner der ehemaligen deutsche Siedlung Rosenberg in Schtschyrez wurden während des Zweiten Weltkriegs ins Wartheland, dem heutigen Regierungsbezirk Posen in Polen, umgesiedelt, die verbliebenen deutschsprachigen Einwohner nach dem Ende des Krieges vertrieben. Aus Schtschyrez stammende polnische Bürger wurden ebenfalls vertrieben und siedelten sich in Jelcz-Laskowice an.

Der deutsche Friedhof von Rosenberg war Gegenstand einer gemeinsamen Aktion der drei Partnerstädte in 2014, woran sich auch der damalige Vorsitzende des Partnerschaftsverein, Michael Höhmann, beteiligte. Der Friedhof wurde freigelegt und vermessen. Auch wurde den Opfern des Weltkrieges und des russisch-sowjetischen Terrors am nahegelegenen Mahnmal gedacht.

Verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Gudensberg und Schtschyrez wurden in der Folge Gelegenheiten geboten, sich zu begegnen. Mitglieder des Partnerschaftsvereins waren an einem Austausch der Städte Schtschyrez und Gudensberg im September 2016 beteiligt. Traditionen des Chorgesangs wurden ausgetauscht. Die Begegnung fand auch im Rahmen eines hervorragend besuchten Stadtfestes in Schtschyrez statt, sodass viele Bürger daran Anteil hatten.

Die Partnerorganisation in Schtschyrez/Ukraine wurde im September 2016 als Partnerschaftsverein Gudensberg – Jelcz-Laskowice – Schtschyrez gegründet. Sie hat sich auf unsere Initiative gegründet, um die Städtepartnerschaft zwischen Schtschyrez und Gudensberg formal zu besiegeln und die trilaterale Partnerschaft der drei genannten Städte zu entwickeln und zu fördern. Vorsitzende ist Iryna Mykytka.

2017 dann das große Friedensprojekt in Schtschyrez – mit Förderung des Auswärtigen Amtes. Als regelmäßig wiederkehrende Begegnung wurde eine Begegnung mit Workshops und einem Partnerschaftsfest geplant und vom 18. bis 24. September 2017 umgesetzt.

Vielfältige Begegnungen gibt es mit Jelcz-Laskowice. Die neuen Vorsitzenden, Dieter Buchholz und später Ingbert Radloff haben sich für eine Verstetigung der Begegnungen von Bürgerinnen und Bürgern von Jelcz-Laskowice und Gudensberg eingesetzt. Dabei haben sich zwei Veranstaltungen etabliert. Im Frühling gibt es die Beteiligung von den Bürgern des Stadteils Biskupice am Schmeckefuchs im Gudensberger Stadtpark an der Märchenbühne. Hierzu betreiben unsere polnischen Freunde ein Stand mit schlesischen Spezialitäten, u. a. den beliebten Piroggi.

Im Herbst geht es dann für eine Delegation des Partnerschaftsvereins zum Erntedankfest nach Jelcz-Laskowice. Auch hier mit einem eigenen Stand mit nordhessischen Spezialitäten wie Ahle Worscht und Apfelschaumwein.

Der Gudensberger Partnerschaftsverein nimmt jährlich mit einem Stand am Weihnachtsmarkt in Gudensberg teil, um für die Aktivitäten des Vereins zu bewerben und Mitglieder aus der Bevölkerung zu gewinnen. Im Schwerpunkt wurden die Beziehungen zu Schtschyrez beworben. Über den Verkauf ukrainischer Produkte wurden Einnahmen erzielt, die für die Organisation von Begegnungen wieder eingesetzt werden.

Hierzu nahmen stets auch ukrainische Freunde daran teil und lieferten auch die Produkte. Ab 2020 sollten auch Freunde aus Jelcz-Laskowice teilnehmen.

Nun, es liegt auf der Hand, dass seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie all dieses nicht möglich war. Wir sind vorbereitet, wieder den Austausch aufzunehmen. Rücklagen haben wir vor allem für die Wiederaufnahme des Jugendaustausches gebildet. Viele Spenden haben uns erreicht, um die Musikschule in Schtschyrez (Ukraine) auszustatten.

Die aktuelle Arbeit des Partnerschaftsvereins ist geprägt von der Hilfe für Schtschyrez und weiteren Kommunen nach dem kriegerischen Einfall Russlands in die Ukraine.

Krieg

Was aktuell geschieht, muss jeden, der an Demokratie, Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht der Nationen glaubt, fassungslos machen. Putin ist ein Aggressor, der das Völkerrecht mit Panzern niederwalzen lässt.

Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt der Ukraine und den Menschen dort.

Wir werden den 24. Februar 2022 für immer als einen Tag der Schande in Erinnerung behalten. Putin muss dazu gebracht werden, die internationalen Regeln wieder anzuerkennen und seine Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen. Dieser Krieg muss gestoppt werden.

Wie alles entstand

Der Gudensberg Partnerschaftsverein wurde 2003 gegründet. Erste Partnerschaften sollten mit den Kommunen im Tal von San Lorenzo in Ligurien (Italien) unter Vermittlung der Gudensberger Künstlerin Carin Grudda entstehen. Carin Grudda ist Gründungsmitglied des Partnerschaftsvereins und unser Ehrenmitglied.

Die Wahlheimat der Künstlerin liegt in Lingueglietta im Tal von San Lorenzo. Daher auch der erste Vereinsname „La Valle del San Lorenzo e. V.“. Sprachkurse und Fahrten nach Ligurien wurden organisiert. Die Mitgliederzahl stieg schnell auf über 50 Personen, vor allem Familien. Der Austausch war gegeben, doch politische Wechsel in den dortigen kommunalen Verwaltungen verhinderten die Gründung von
Partnerschaften.

Der Verein hat sich 2016 neu aufgestellt, um die Entwicklung der osteuropäischen Partnerschaften der Stadt Gudensberg zu unterstützen und die Beziehungen zwischen den freundschaftlich verbundenen Kommunen und ihren Bürgern zu fördern. Partnerstädte sind Jelcz-Laskowice nahe Breslau in Polen und Schtschyrez
nahe Lemberg in der Ukraine. Der Verein nannte sich von nun an „Gudensberger Partnerschaftsverein e. V.“.

Heute hat der Gudensberger Partnerschaftsverein 61 Mitglieder. Der Partnerschaftsverein sammelt erfolgreich Spenden, um viele Begegnungen in allen drei Partnerstädten zu organisieren und zu begleiten.

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